Nicht nur bei uns in Deutschland hat Corona das Leben stark verändert. Auch in Kenia sind die Schulen geschlossen, die Preise stark gestiegen, man trägt Mund-Nasen-Schutz und bleibt in der eigenen Community. Als wäre die Bevölkerung dieses Jahr nicht schon genug durch den andauernden, sintflutartigen Regen und die Heuschreckenplage gefordert, nun auch noch die Corona-Gefahr, der das Land wenig entgegensetzen kann.
Um Hesborn und seiner Familie einen Lichtblick in der schweren Zeit zu geben, wollten wir den für Sommer geplanten Bau der Regenrinne nicht verschieben. In einem Video hat uns Eric, unser Koordinator vor Ort, genau erklärt, was am Haus geplant war. Dabei konnten wir auch sehen, dass durch den starken Regen am Haus schon leichte Schäden entstanden waren, die wir mit ausbessern wollten. Während des Video sahen wir auch, dass es der Kuh Nina (benannte nach meiner Tochter, die darüber sehr stolz ist) gut geht und inzwischen auch viele Hühner und Küken über die Wiese wuseln – erworben von unserem monatlichen Patenbeitrag. Ein weiterer Beitrag für ein besseres Leben, denn nun gibt es nicht nur Milch, sondern auch Eier und Hühnerfleisch und durch den Verkauf einen Zuverdienst.
In der nächsten Woche bestellte Eric das Material und eine weitere Woche später erreichten und die Bilder des Transports der Regentonne hin zum Haus unseres Patenkindes. Was für ein Abenteuer und was für eine schwere Arbeit, denn leider sind alle Wege sehr aufgeweicht und das Fahrzeug bleibt mehrfach stecken. Mit vereinten Kräften gelingt der Transport dann aber doch und die Regentonne ist so hoch wie das Haus. So eine hohe Tonne haben wir noch nicht gesehen.
Flinke Hände bauen die Regenrinne und schließen sie an. Auch die Nachbarn auf den Beinen und helfen und schauen.

Nun ist das Warten auf den nächsten großen Regen angesagt. Dieses mal aber nicht nur voller Angst, was das Wasser für neue Schäden anrichten wird, sondern auch mit Vorfreude auf das Wasser, das das Fass füllen wird. Damit sind Hesborn’s lange Wege zur nächsten Wasserstelle, um sauberes Trinkwasser zu holen Vergangenheit. Er kann sich nun mehr um die Tiere kümmern und um die Schule, wenn sie wieder öffnet.
Ein Video mit unsagbar netten Worten des Dankes und strahlenden Gesichtern von Hesborn, seiner Familie und auch Eric hat uns sehr glücklich gemacht. Nun hoffen wir, dass Kenia vom Coronavirus weitgehend verschont bleibt, es bald einen Impfstoff gibt und wir dann endlich nach Kenia reisen können.