Auch Afrika ist vom Corona-Virus betroffen. Zum Glück bisher nicht so stark wie Europa, denn das Gesundheitswesen in Afrika wäre damit auch völlig überfordert.
Es gibt kaum Beatmungsgeräte und nur wenig Schutzkleidung und Mund-Nasen-Schutz. Um die Mobilität der Bevölkerung einzuschränken hat zum Beispiel Kenia schon im Sommer 2020 die Schulen bis Frühjahr 2021 geschlossen.
Das hat natürlich erheblichen Einfluss auf die Jugend und die Lehrer. Alle Lehrer wurden von einem auf den anderen Tag frei gestellt. Lohnfortzahlung oder eine andere Form der Unterstützung gibt es in Kenia nicht. Das Land verfügt zwar über eine sehr gute Internet-Abdeckung, aber die Schüler haben keine Endgeräte. Somit ist Home-Schooling keine Option.
Erik, der Bruder unserer Vorsitzenden Josephine, ist Lehrer und als unser Kontakt vor Ort sehr engagiert. Er arbeitet auch ehrenamtlich für den Verein, war aber nun von einem Tag auf den anderen selber ohne Einkommen.
Tumaini Data e.V. wollte die Kinder ‚von der Strasse‘ holen und wieder sinnvoll beschäftigen. Erik bekam die Genehmigung vom Bürgermeister des Dorfes Lela, die Dorfjugend an 2 Tagen in der Woche in einer großen Halle zu unterrichten. Neben sich selbst konnte Erik noch 5 weitere Lehrer für das Projekt gewinnen und somit können die wichtigsten Fächer unterrichtet werden: Mathematik, Geschichte, Geographie, Religion, Biologie, Chemie, Swahili, Englisch, Landwirtschaft und Physik.
Der Verein stattete die Schüler mit Büchern, Heften, Stiften, Mund-Nasen-Schutz und Desinfektionsmittel aus. Alle sind begeistert von dem Projekt. Die 30€ Schulgeld, die wir sonst pro Trimester unseren Kindern zahlen, erhalten nun die Lehrer für den Unterricht. Ein Win-win für Schüler und Lehrer und die Kinder werden auch in der Zeit des Schul-Shut-Downs geistig gefordert und gefördert.
Vielen Dank an alle, die das möglich machen.