In den letzten Monaten ist Einiges passiert. Im Sommer gab es mehrere Anlässe für Feierlichkeiten. Die Feiern waren zwar von Corona geprägt, aber mussten nicht ausfallen. Gewünscht hatte ich mir vor allem Geld für Hesborn und viele Gäste haben fleißig gespendet. Somit konnten wir noch ein größeres Projekt realisieren: Eine neue Toilette. Das Wetter in Kenia hat sich in den letzten Jahren stark geändert. Die Regenschauer werden in der Regenzeit immer heftiger und länger. Darauf war die Toilette im Außengelände nicht ausgelegt. In der Regenzeit lief alles über, bis hinein ins Wohnhaus, auf dessen Boden die Kinder schlafen. Also musste dringend eine neue Toilette gebaut werden und aufgrund der Bodenbeschaffenheit musste das Loch sehr tief gegraben werden.
Über das Ergebnis – ein neuer Raum für die Toilette und ein Raum als Duschraum – hat sich die Familie von Hesborn sehr gefreut. Kein Vergleich zu früher.
Hesborn bekam dann im Dezember auch sein erstes Bett – neu, farbenfroh und ein großer Fortschritt gegenüber seinem Nachtlager auf dem Boden. Er wird sich das Bett in Zukunft mit seinem kleinen Bruder teilen und Malaria gehört damit hoffentlich ab jetzt der Vergangenheit an. Hesborn war in den letzten Monaten deshalb mehrfach im Krankenhaus und wir haben gelernt, dass man nicht nur einmal im Leben an Malaria erkranken kann.

Die Lebensverhältnisse von Hesborns Familie haben sich in den letzten zwei Jahren sehr verbessert. Durch die Tiere ist die Lebensmittelsitutation viel leichter geworden. Hesborn hat sich in den zwei Jahren körperlich sehr gut entwickelt und ist enorm gewachsen. Das Haus mit der Regenwassertonne hat die Trinkwassersituation optimiert, und die Mutter konnte sich mit Getreide ein kleines Gewerbe aufbauen und kann damit die Familie alleine durchbringen. Wir haben deshalb überlegt, dass wir zwar den Kontakt zu Hesborn und seiner Familie halten, aber die monatliche Patengeldzahlung vorerst einer anderen Familie zu Gute kommen soll.
Uns war es eine Herzensangelegenheit zum Abschluß der Patenschaft zu Weihnachten noch Hesborns größten Wunsch zu erfüllen: ein Fahrrad.
Erik hat Hesborn in dem Zusammenhang einen wunderschönen Tag bereitet, den Hesborn gewiss nie vergessen wird: Hesborn ist in einem Boot auf dem Victoriasee gefahren – das 1. Mal in seinem Leben. Sie waren zusammen im Zoo von Kisumu und Hesborn hat zum 1. Mal in seinem Leben die wilden Tiere Afrikas gesehen und dann noch das absolute Highlight: Er war das 1. Mal in einem Kaufhaus und durfte sich ein Fahrrad aussuchen. Hesborn hat sich für ein Rad mit einem Korb entschieden. Das ist praktisch für die Fahrt zur Schule und für Besorgungen für seine Mutter.
Wir sind sehr froh, dass wir Hesborn solch einen schönen Tag bereiten konnten – – vielen lieben Dank an Erik! Es gab abends zu Hause bestimmt sehr viel zu erzählen.
Nun muss Hesborn nur noch Fahrrad fahren lernen.

Alles Gute an Hesborn und seine Familie verbunden mit der Hoffnung, dass sie nun alleine für ein gutes Leben sorgen können und Hesborn motiviert in die Schule fährt – für ein gutes, eigenes, späteres Leben.